Münchener Architektur-Stadtführer: Von Wolkenkratzern bis zu kleinen Pavillons, von Brutalismus bis Jugendstil
HeimHeim > Blog > Münchener Architektur-Stadtführer: Von Wolkenkratzern bis zu kleinen Pavillons, von Brutalismus bis Jugendstil

Münchener Architektur-Stadtführer: Von Wolkenkratzern bis zu kleinen Pavillons, von Brutalismus bis Jugendstil

Jun 16, 2023

München – Bayerns Hauptstadt seit 1506 – ist eine Stadt mit vielschichtiger Geschichte. Die vielen Jahre als aufstrebendes architektonisches Epizentrum haben eine interessante und einzigartige Mischung von Gebäuden hinterlassen. Von mittelalterlichen Kirchen und Kathedralen bis hin zu modernen Synagogen. Vom Wolkenkratzer bis zum kleinen Pavillon. Brutalismus bis Jugendstil. Münchens Architektur ist wirklich umfangreich und wunderbar.

Auch wenn es falsch wäre, die Münchner Bierwunder nicht anzuerkennen, würde diese Substanz nur in den beeindruckenden Gebäuden (wie dem neuen Paulaner-Hauptquartier von Hierl Architekten) erwähnt, in denen sie sich befinden. Ja, andere Aspekte der Stadt sind grandios, aber konzentrieren wir uns auf Münchens Hauptattraktion: seine Architektur.

+ 20

Die Karte mit allen Standorten finden Sie am Ende dieses Artikels.

Architekt:Georg von HauberrisserStandort:Marienplatz 8, 80331 München (Google)Jahr:1906

Von allen Münchner Sehenswürdigkeiten repräsentiert kein anderer den Geist der Stadt so sehr wie das Neue Rathaus. Mitten im Herzen des Marienplatzes gelegen, hat es sich zu einem der berühmtesten Gebäude Münchens entwickelt. Aber Sie müssen hineingehen, um das wahre Juwel des Komplexes zu finden: Die Juristische Bibliothek von Georg von Hauberrisser. Versteckt im Neuen Rathaus ist die Juristische Bibliothek eine der schönsten Bibliotheken der Welt und eines der bestgehüteten Geheimnisse Münchens. Die Juristische Bibliothek ist eine wunderschöne Jugendstilbibliothek mit schmiedeeisernen Wendeltreppen und mehreren Geschichten voller farbenfroher Bücher, die aus den Regalen hervorstechen – ein Besuch ist ein Vergnügen. Es ist für die Öffentlichkeit zugänglich, aber nicht wirklich für Besichtigungen geeignet. Wenn Sie die Sammlungen lesen oder erkunden möchten, gelten die üblichen Münchner Bibliotheksregeln (Ihre Sachen bleiben in Schließfächern draußen). Wenn Sie jedoch für Fotos und Besichtigungen vorbeikommen möchten, müssen Sie dies im Rahmen einer Führung durch das Rathaus tun. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Sauerbruch HuttonStandort:Theresienstraße 35a, 80333 München (Google)Jahr:2009

Trotz seines kleineren Umfangs im Vergleich zu den anderen Museen in der Umgebung ist das Museum Brandhorst eines der interessantesten. Das Gebäude besteht aus einem langen Baukörper, der die Straße säumt, und einem höheren Baukörper, der die nordöstliche Ecke des Münchner Museumsviertels markiert. Beide sind mit strukturierter und polychromatisch behandelter Haut verkleidet, deren Farb- und Tonabstufungen dem Gebäude das Aussehen von drei einfachen, ineinandergreifenden Volumen verleihen. Sie verkörpert das Prinzip der kinetischen Polychromie und verleiht dem Gebäude ein dynamisches Erscheinungsbild mit unzähligen Abstufungen zwischen einem glatten – fast entmaterialisierten – Eindruck aus der Ferne und dem eines dreidimensionalen Geflechts aus der Nähe. Das Museum Brandhorst beherbergt eine umfangreiche Privatsammlung zeitgenössischer und zeitgenössischer Kunst, überwiegend Gemälde. Wie ein riesiges abstraktes Gemälde vermittelt die Fassade den Geist des Museums als Ort, an dem Kunst lebendig wird. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Westfriedhof von Ingo MaurerStandort:80992 München (Google)Jahr:1998

Der Westfriedhof ist möglicherweise die dramatischste U-Bahn des Münchner U-Bahn-Netzes und ähnelt eher einem surrealen Gemälde von Magritte als einem Bahnhof. Die Münchner U-Bahn nahm 1971 ihren Betrieb auf, und Rolf Schirmer (Mitglied des U-Bahn-Planungsrates) schrieb, dass die Entwürfe dazu gedacht seien, „das Warten der Fahrgäste angenehmer zu gestalten, was man von unterirdischen, meist künstlich beleuchteten U-Bahnen im Allgemeinen nicht behaupten kann.“ Leerzeichen.' Das Lichtkonzept stammt vom Designer Ingo Maurer, der unter anderem auch für die Beleuchtung des Bahnhofs Münchner Freiheit verantwortlich zeichnete. An dieser Station gibt es 11 Lampen mit einem Durchmesser von etwa 3,6 Metern (12 Fuß). Sie unterteilen die Plattform durch Streifen aus blauem, rotem und gelbem Licht. Weitere atemberaubende Stationen, die Sie nicht verpassen sollten, sind der Bahnhof Marienplatz von Alexander von Branca, die Dülferstraße von Ricarda Dietz und der Candidplatz von Sabine Koschier. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Leo von KlenzeStandort:Residenzstraße 1, 80333 München (Google)Jahr:1568

Die Münchner Residenz wurde ursprünglich als Regierungssitz und Residenz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige von 1508 bis 1918 erbaut. Was 1385 als Schloss in der nordöstlichen Ecke der Stadt (Neuveste oder neue Zitadelle) begann, wurde später Im Laufe der Jahrhunderte wurde es von den Herrschern in einen prächtigen Palast verwandelt. Das Antiquarium – der älteste Raum der Residenz – wurde 1568 für die herzogliche Antikensammlung und Bibliothek erbaut. Einige der heute an den Längswänden ausgestellten Büsten und anderen Skulpturen stammen aus der Sammlung Herzog Albrechts V. und die Lünetten und Fensterlaibungen sind mit 102 Ansichten von Städten, Märkten und Schlössern im damaligen Herzogtum Bayern geschmückt. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Bildhauer Egid Quirin Asam und Maler Cosmas Damian AsamStandort:Sendlinger Str. 32, 80331 München (Google)Jahr:1746

Kein Architekt sollte sich die Asamkirche entgehen lassen, eine barocke Kirche, die für den privaten Gebrauch erbaut wurde. Zwei Brüder – Egid Quirin Asam und Cosmas Damian Asam – entwarfen diese Kirche auf einem kleinen Grundstück von nur 22×8 Metern. Die Kirche wurde nicht in Auftrag gegeben, sondern als Privatkapelle zur größeren Ehre Gottes und zur Erlösung der Bauherren gebaut. Dies ermöglichte es den Asam-Brüdern auch, als unabhängige Bauunternehmer nach ihren Vorstellungen zu bauen. Beispielsweise konnte Egid Quirin Asam den Altar durch ein Fenster seines Privathauses neben der Kirche (Asamhaus) sehen. Die barocke Fassade ist in die Häuser der Sendlingerstraße integriert und schwingt leicht konvex nach außen. Umso erstaunlicher ist die Kunstfertigkeit der beiden Bauherren, denen es gelang, in dem zweigeschossigen Raum Architektur, Malerei und Skulptur harmonisch zu vereinen. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Olafur EliassonStandort:Ganghoferstraße 29A, 80339 München (Google)Jahr:2004

Im Innenhof eines Bürogebäudes in der Schwanthalerhöhe versteckt sich eine einzigartige Skulptur von Olafur Eliasson. Die endlose Treppe wird Umschreibung genannt, das deutsche Wort für „Umschreibung“ oder „Periphrasis“. Die Skulptur wurde 2004 im Hauptsitz des KPMG-Trusts fertiggestellt. Dem Künstler zufolge soll es „Bewegung ohne Ziel, einen Raum, der durch Bewegung und nicht durch Wände definiert wird“ schaffen. Es gibt keine Öffnungszeiten – es handelt sich um einen frei zugänglichen Innenhof. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Karl Helmut BayerStandort:Fritz-Meyer-Weg 55, 81925 München (Google)Jahr:1974

Aufgrund seiner Form wird dieses mächtige Wohngebäude im Volksmund „Pharao“ oder „Pharaonenhaus“ genannt. Der pyramidenförmige Reihenhauskomplex besteht aus drei rechtwinkligen Flügeln mit über 400 Wohnungen. Der Südwestflügel hat achtzehn, der Nordostflügel vierzehn und der Nordwestflügel zehn Stockwerke. Im Südosten erstreckt sich ein weitläufiger Flachbau mit einem Einkaufszentrum und mehreren Restaurants. Es überrascht nicht, dass es oft die Kulisse für Fernsehkrimis war. Obwohl die Lebensqualität in den Wohnungen, die größtenteils über große Balkone und Terrassen verfügen, sehr gut ist, war die Wohnanlage in den 1990er Jahren ein bedeutendes Zentrum des Drogenhandels und genießt in München noch immer keinen sehr guten Ruf. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Allmann Sattler WappnerStandort:Lachnerstraße 8, 80639 München (Google)Jahr:2000

Die Herz-Jesu-Kirche in München ist eine von mehreren zeitgenössischen Kirchen, die anlässlich der Jahrtausendwende in Deutschland erbaut wurden. In den letzten mehr als 15 Jahren hat sich diese Kirche zu einem Wahrzeichen der Stadt und zu einer weltweit anerkannten Ikone kirchlicher Architektur entwickelt. Die Grenzen zwischen Innen und Außen sind nicht verbindlich vorgegeben, sondern situationsbezogen gewählt. Die Kirche präsentiert sich als eine Box in einer Box – die innere Box ist mit vertikalen Ahornlamellen verkleidet und die äußere Box ist mit Glas ummantelt. Die eigentliche Besonderheit ist jedoch die komplett hydraulisch zu öffnende Front. Das Portal ist 14 Meter (46 Fuß) hoch, 18 Meter (59 Fuß) breit und wiegt 50 Tonnen und gehört damit zu den größten der Welt. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Günther Behnisch and Frei OttoStandort:Olympiapark München, Spiridon-Louis-Ring 25, 80809 München (Google)Jahr:1972

Der Münchner Olympiapark liegt auf dem Gebiet der Stadt, das aufgrund seiner Nutzung als Militärgelände während des Zweiten Weltkriegs und seiner späteren Umwandlung in einen Berg als „Oberwiesenfeld“ („Hochwiesenland“ oder „Trümmerberg“) bekannt ist von Trümmern. Die Architekten Günther Behnisch und Frei Otto waren für die Planung und den Bau des Stadions verantwortlich, in dem 1972 die Olympischen Spiele in München stattfinden sollten, zum zweiten Mal war Deutschland Gastgeber. Sie entwickelten eine leichte Struktur, bei der Spannungen durch ein System aus Stützen und Kabeln aufgehoben werden, und leisteten damit Pionierarbeit bei der Verwendung mathematischer Berechnungen auf der Grundlage von Rechenverfahren zur Bestimmung der Form und des Verhaltens der Oberfläche der Abdeckung. Otto und Behnisch Spannung konzipierten eine Struktur, die kontinuierlich entlang des Geländes fließt und die Drapierung und die rhythmischen Erhebungen der Schweizer Alpen nachahmt. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Kabeln, aus denen das Strukturnetz besteht, wird durch einen Knoten aus Stahlguss mit einem System aus Schraubankern und Spannung hergestellt. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Günther Eckert and Werner WirsingStandort:Connollystraße 3, 80809 München (Google)Jahr:2009

Seit den Olympischen Spielen 1972 wohnen Studierende im Turm und in den Bungalows des ehemaligen Olympischen Dorfes der Frauen. Ab Frühjahr 2007 wurden die Bungalows über einen Zeitraum von drei Jahren teilweise abgerissen und denkmalgerecht wieder aufgebaut, da eine Sanierung der Bestandsgebäude nicht günstiger gewesen wäre. Von den alten Bungalows wurden ursprünglich 12 erhalten und renoviert und im Herbst 2009 zogen wieder Studierende ein. Das Studentenwerk München beauftragte die Münchner Architekten Günther Eckert und Werner Wirsing mit dem Bau eines Studentenwohnheims. Außerdem durfte jeder Student bei seinem Einzug sein Haus nach Belieben streichen und das Studentenwerk übernimmt die Kosten für den Anstrich. Olydorf (Kurzfassung seines alten Namens „Olympisches Dorf“) ist voller bunter Häuser im Comic-Stil, die einen Besuch wert sind. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Coop Himmelb(l)auStandort:Am Olympiapark 1, 80809 München (Google)Jahr:2009

Die BMW Welt ist ein kombiniertes Ausstellungs-, Auslieferungs-, Erlebnismuseum und Veranstaltungsort im Münchner Stadtteil Am Riesenfeld, neben dem Olympiapark, in unmittelbarer Nähe der BMW-Zentrale und des BMW-Werks. Die zentrale Aufgabe der neuen BMW Welt ist die Auslieferung von Autos. Im Premiere-Bereich ist alles darauf ausgerichtet, das Liefererlebnis zu verbessern. Aufgrund der dabei entstehenden Abgase mussten besondere Überlegungen und Berechnungen zur Belüftung angestellt werden, da die Premiere zum Saal, dem größten Raum dieser Erlebniswelt, hin offen ist. Über die bloße Feinabstimmung des Volumens der Lufteinlass- und -auslassströme hinaus war es notwendig, die Abgase direkt abzusaugen und Frischluft einzupumpen. Der Planung lag hier ein angenommener Umschlag von 40 Autos pro Stunde bzw. 250 Autos pro Tag zugrunde. Obwohl dies heutzutage die Hauptattraktion von BMW sein könnte, sollten Sie sich nicht den nahegelegenen BMW Tower (seit 1973 die globale Unternehmenszentrale von BMW), das Museum und das weniger bekannte BMW Parkhaus FIZ entgehen lassen, das ebenfalls ein beliebter Ort auf Instagram ist. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Herzog & de MeuronStandort:Werner-Heisenberg-Allee 25, 80939 München (Google)Jahr:2005

Dieses bahnbrechende Heim für zwei Fußballvereine, Bayern München und TSV 1860, war auch Austragungsort des Eröffnungsspiels und eines Halbfinales der Weltmeisterschaft 2006. Die ungewöhnliche Form des Stadions und die Hülle aus durchscheinenden ETFE-Kissen machen es sofort erkennbar. Der Effekt wird nachts durch eine spezielle Beleuchtung verstärkt, die es ermöglicht, dass sich die Farbe der Fassade an die Farben der an diesem Abend spielenden Heimmannschaft anpasst. Seine Fassade besteht aus der größten Membranhülle der Welt. Es ist etwa 35 Meter hoch und hat eine Außenfläche von 29.000 m². Es ist auch eines der beeindruckendsten Beispiele biomorpher Architektur. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Ludwig Mellinger (1905) and Diethard J. Siegert & Reto Gansser (1993)Standort:Franz-Josef-Strauß-Ring 1, 80539 München (Google)Jahr:1993

Ein überraschend öffentlicher Raum, der fast ein privates Geheimnis bleibt, ist die Bayerische Staatskanzlei – die Bayerische Staatskanzlei. Es wurde von 1989 bis 1993 um die zentrale Kuppel des ehemaligen Bayerischen Armeemuseums errichtet, das 1905 an der Stelle der Hofgartenkaserne errichtet und im Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde. Anschließend wurde das Museum in das Neue Schloss in Ingolstadt verlegt. In Anlehnung an Leo von Klenzes benachbarten Festsaalbau der Münchner Residenz ist auch der Neubau des Bayerischen Armeemuseums von der Architektur der italienischen Hochrenaissance beeinflusst, zeigt aber die Monumentalisierung des Späthistorismus. Die Reste einiger Renaissancearkaden des Hofgartens im Norden wurden in die Struktur integriert und der ursprüngliche Raum unter der Kuppel wurde zum zentralen Raum des Gebäudes. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Leo von Klenze and Hans DöllgastStandort:Barer Str. 27, 80333 München (Google)Jahr:1836

Die bildschönen Treppen der Alten Pinakothek sind ein häufiges Bild auf Münchner Postkarten. Aber ihre Geschichte geht über die Ästhetik hinaus. König Ludwig I. von Bayern war ein leidenschaftlicher Kunstsammler. Um 1820 beschloss er, seine Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und beauftragte seinen Hofarchitekten Leo von Klenze mit der Gestaltung einer würdigen Kunstgalerie. Die Alte Pinakothek war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung das größte Museum der Welt; baulich und konzeptionell ausgereift durch die damals seltene praktische Unterbringung von Oberlichtern für die Galerien. Das Museumsgebäude wurde durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, konnte aber 1957 wieder aufgebaut und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Direktor Ernst Buckner überwachte das Wiederaufbauprojekt und sorgte dafür, dass das Gebäude seiner ursprünglichen Architektur treu blieb. Der reich verzierte Innenraum aus der Vorkriegszeit, einschließlich der großen Loggia zur Südfassade im Obergeschoss, wurde nicht restauriert. Alt und Neu erkennt man am besten von außen. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Carl HochederStandort:Rosenheimer Str. 1, 81667 München (Google)Jahr:1901

Das Müllersche Volksbad wurde 1901 fertiggestellt. Der neobarocke Jugendstilbau war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung das größte und teuerste Schwimmbad der Welt – und das erste öffentliche Hallenbad der Stadt. Der Bau geht auf eine Schenkung des Ingenieurs Karl Müller an die Stadt München zurück, verbunden mit der Auflage, ein Bad für die „armen Leute“ zu bauen. Mit seiner Architektur und Innenausstattung wurde das Bad zu einem der schönsten Badehäuser Europas. Carl Hocheder ließ sich bei der Gestaltung verschiedener Modelle inspirieren: römische Thermen ebenso wie Sakralbauten, Hammams und Moscheen, alle zusammengehalten durch zeitgenössische Jugendstilelemente. Zu den reichen barocken Dekorationen im Inneren gehören breite Treppen, die in die Becken hinunterführen, Wandgemälde mit Meeresmotiven, Stuckarbeiten, eine Bronzestatue im Hauptbecken, kunstvolle Eisengeländer und Holzbrüstungen sowie aufwendig gestaltete Uhren. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:pmp ArchitektenStandort:Hochstraße 10, 81669 München (Google)Jahr:2020

Dieses neobrutalistische Gebäude wurde kurz vor der Pandemie eröffnet und ist damit eines der neuesten architektonischen Geheimnisse Münchens. Von der Straße aus betrachtet folgt das Museum der Struktur der Bestandsgebäude und greift deren Trauf- und Firsthöhen auf. Dem Gelände entsprechend entwickelt sich das Gebäude zu einem lockeren Baukörper, der sich den Hang hinab erstreckt, und öffnet sich zum grünen Hang hin mit einem fünfgeschossigen Einschnitt, der sich über die gesamte Gebäudehöhe erstreckt. Der Neubau ist mit Natursteinen verkleidet und wirkt größtenteils geschlossen und monolithisch. Die Natursteine ​​auf den vertikalen Flächen wurden von Hand bearbeitet und weisen eine raue Oberfläche auf. Das Sudetendeutsche Museum ist das zentrale Museum der deutschsprachigen Bevölkerung in den böhmischen Ländern. Die Dauerausstellung umfasst mehr als 1.100 Jahre Geschichte der Region, ihrer Kunst und Kultur und ist einen Besuch wert. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Rena Wandel-Hoefer and Wolfgang LorchStandort:Sankt-Jakobs-Platz 18, 80331 München (Google)Jahr:2006

Die neue Ohel-Jakob-Synagoge (aus dem Hebräischen für „Jakobs Zelt“) wurde im November 2006 im Jüdischen Zentrum offiziell eingeweiht. Damit verfügte die jüdische Gemeinde Münchens nach der Zerstörung in der Pogromnacht 1938 endlich wieder über eine Hauptsynagoge als „Kristallnacht“ in der ehemaligen Ohel-Jakob-Synagoge in der Herzog-Rudolf-Straße. Die jüdische Gemeinde Münchens versteht sich als orthodox und ist mit rund 9.500 Anhängern die zweitgrößte in Deutschland. Die Synagoge besteht aus zwei übereinander liegenden Kuben: Der mächtige Steinsockel soll an die Klagemauer in Jerusalem erinnern. Darauf befindet sich ein Glaswürfel mit ineinander verschlungenen Davidsternen, umhüllt von einem bronzenen Metallschleier. Die Glasstruktur stellt ein Zelt dar und symbolisiert die 40 Jahre, die die Juden damit verbrachten, durch die Sinai-Wüste zu wandern. Auf dem Portal der Synagoge stehen die ersten zehn Buchstaben des hebräischen Alphabets, die an die Zehn Gebote erinnern. Den Zugang zum Inneren des Gebäudes erreichen Besucher über den unterirdischen „Gang der Erinnerung“, der die Synagoge mit dem Gemeindezentrum verbindet. Die Wände des 32 Meter langen Durchgangs tragen die Namen von 4.500 Münchner Juden, die im NS-Regime ermordet wurden. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Josef EffnerStandort:Schloß Nymphenburg 1, 80638 München (Google)Jahr:1719

Die Pagodenburg ist ein Paradebeispiel für die Chinoiserie des 18. Jahrhunderts, die damals sehr in Mode war. Dieses kleine Bauwerk wurde zwischen 1716 und 1719 von Joseph Effner im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel erbaut. Nördlich des Hauptkanals gelegen, respektiert es den ursprünglichen Plan des Parks. Südlich des Schlösschens liegt ein Gartenparterre und nördlich ein Grün, auf dem das „Mailspiel“, ein Golf-ähnliches Spiel, gespielt wurde. Im Erdgeschoss dominieren die Farben Blau und Weiß, die zusammen mit den exotischen Elementen der teils ornamentalen, teils figürlichen Deckenmalerei und den niederländischen Fliesen auf China und die Porzellanproduktion verweisen. Im Obergeschoss befinden sich sehr kleine, aber raffiniert gestaltete Räume. Der Chinesische Salon mit chinesischer Tapete und schwarzgrundiger Lackmalerei wirkt durch seine Farbgebung exotisch. Im Gegensatz dazu weist das chinesische Kabinett Lackarbeiten auf roter Basis auf. Trotz seiner Dekoration im europäischen Regency-Stil strahlt das Boudoir durch seine bizarre Form auch etwas Exotisches aus. Die Zimmer wurden von Johann Anton Gumpp und Johann Adam Pichler eingerichtet. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Mahlknecht HerrleStandort:Dachauer Str. 114, 80636 München (Google)Jahr:2021

Im Münchner Kreativviertel – einem Übergangsbereich auf dem Gelände der ehemaligen Luitpoldkaserne – ist ein neuer Kulturbau der besonderen Art entstanden. Das Architekturbüro Mahlknecht Herrle schuf einen originellen, temporären Veranstaltungsort für Tanz, Theater und Musik, der durch seine äußerst markante Fassade aus klassischen Spundwänden auffällt. Der Neubau ersetzt den stark sanierungsbedürftigen bisherigen Veranstaltungsort für drei freie Kultureinrichtungen. Für die künstlerische Zusammenarbeit wurde ein Gebäude benötigt, das in kürzester Zeit umgesetzt und nach der Nutzungszeit problemlos wieder abgebaut werden konnte. Die verwendeten Spundwände, die normalerweise zur Sicherung von Baugruben in den Boden eingelassen werden, können einfach wieder herausgenommen und an einen neuen Standort transportiert werden, um beim Rückbau des Gebäudes wiederverwendet zu werden. Seine rohe, unbehandelte, rostige Eisenoberfläche im typischen Wellblech-Baustellen-Look passt ideal zum provisorischen Charakter des Kreativquartiers, das von Werkstätten und Ateliers, alternativer Kunst und vielen Einzelinitiativen lokaler Kulturförderer geprägt ist . Lesen Sie hier mehr.

Architekt:MVRDV + NVO ArchitektenStandort:Speicherstraße 20, 81671 München (Google)Jahr:2019

WERK12 bildet den Kern des Werksviertel-Mitte (ein Stadterneuerungsplan auf einem ehemaligen Industriegelände) und zeichnet sich durch seine kühne und ausdrucksstarke Kunstfassade mit fünf Meter hohen verbalen Ausdrücken aus deutschen Comics aus. Das Design von WERK12 vereint eine schlichte Form, ehrliche Materialien und transparente Fassaden. Nutzer können sich auf vielfältige Weise im Gebäude bewegen: Der äußere Erschließungskern des Entwurfs auf der nordöstlichen Seite des Gebäudes wird durch 3,25 Meter breite Terrassen ergänzt, die jede Etage des Gebäudes umgeben. Diese sind durch Außentreppen verbunden, die sich um das Gebäude schlängeln, um diese großzügigen Freiflächen zu verbinden – eine spielerische Anspielung auf eines der berühmtesten frühen Projekte von MVRDV: den niederländischen Pavillon auf der Expo2000 in Hannover. Dieser öffentliche Weg durch das Gebäude verwischt die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenbereich und stellt die Innenräume in einen Dialog mit den Außenbalkonen. Diese sind zusätzlich mit dem gleichen Material wie die ebenerdigen Gehwege versehen, um ihren Status als Teil des öffentlichen Bereichs des Gebäudes zu unterstreichen. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Stephan BraunfelsStandort:Barer Str. 40, 80333 München (Google)Jahr:2002

Die Pinakothek der Moderne, erbaut vom umstrittenen Architekten Stephan Braunfels, ist eines der größten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst, Architektur und Design in Europa. Unter einem Dach präsentieren sich vier völlig eigenständige Sammlungen: das Architekturmuseum der Technischen Universität München, die Neue Sammlung – Das Design Museum München, die Sammlung Moderne Kunst und die Staatliche Graphische Sammlung. Die erste Etage, in der sich die Kunstsammlung befindet, verfügt über reichlich natürliches Licht von oben, ergänzt durch computergesteuerte Lampen, die dafür sorgen, dass der graue Boden und die weißen Wände gleichmäßig und nahezu schattenfrei beleuchtet werden. Die Fertigstellung des Gebäudes dauerte aufgrund bürokratischer Einwände gegen Design und Kosten ein Jahrzehnt, die letztendlich durch private Initiative und Finanzierung überbrückt wurden. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Leo von KlenzeStandort:Königsplatz 3, 80333 München (Google)Jahr:1830

Die poetische Glyptothek ist ein weiteres Muss im Kunstareal, Münchens Galerie- und Museumsviertel. Das Gebäude wurde 1830 im Auftrag des Kronprinzen (späteren Königs) Ludwig von Bayern errichtet und im neoklassizistischen Stil von Leo von Klenze entworfen. Der Großteil der Kernsammlung wurde von Ludwig erworben. Es umfasst griechische Skulpturen aus der archaischen, klassischen und hellenistischen Zeit sowie römische Skulpturen aus der Kaiserzeit. Zu den bemerkenswerten Stücken zählen der Barberini-Faun (ca. 220 v. Chr.) und die Giebelskulpturen (ca. 500 v. Chr.) aus dem Aphaiatempel in Ägina, Griechenland. Die Glyptothek wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1972 jedoch restauriert und wiedereröffnet. Zwischen 2018 und 2021 wurde sie erneut umfassend renoviert. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Tillich ArchitekturStandort:Lindberghstraße 7, 80939 München (Google)Jahr:2016

Der wahrscheinlich zufälligste Ort auf der Liste ist dieses konkrete Juwel eines Gebäudes. Der 2016 fertiggestellte Bau dient als Produktions- und Büroraum für ein Unternehmen der Textilindustrie. Das prägende Element: die gefaltete Fassade, deren Geometrie ein charakteristisches Licht- und Schattenspiel erzeugt. Die glatten, mattglänzenden Oberflächen des farbigen Betons reagieren immer wieder aufs Neue auf die Tages- und Jahreszeit, das Wetter und den Lichteinfall. Mal wird die Fassade durch das Licht stärker modelliert, mal weniger. Durch die exponierte Lage auf einem Eckgrundstück ist diese Besonderheit von mehreren Seiten erlebbar und auch die Abfolge und präzise Verbindung der Elemente nachvollziehbar. Die Beschränkung auf wenige, hochwertige und oberflächengetreue Materialien setzt sich im Inneren fort. Der Boden besteht aus einem geschliffenen, fugenlosen Estrich, die Fensterprofile aus Lärchenholz und die Tür- und Fenstergriffe aus hochglanzpoliertem Edelstahl mit verdeckt liegenden Scharnieren. Lesen Sie hier mehr.

Architekt:Eberhard WimmerStandort:Pfarrweg 4, 83607 Holzkirchen (Google)Jahr:2018

Obwohl sie technisch gesehen nicht in München liegt, ist die Sankt-Josef-Kirche doch nahe genug für einen Besuch. Diese katholische Kirche im oberbayerischen Holzkirchen wurde 2018 nach einem Entwurf des Münchner Architekten Eberhard Wimmer fertiggestellt. Rückläufige Gottesdienstbesucherzahlen, Kirchenschließungen, weil der Unterhalt zu teuer ist oder ein Skandal die Medien erschüttert – es gibt viele Gründe, warum Kirchengemeinden mit Investitionen zurückhaltend sind. Bei den meisten Projekten handelt es sich um Sanierungen und Restaurierungen. Der Neubau der Sankt-Joseph-Kirche in Holzkirchen ist daher in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Im Erzbistum München und Freising ist es die erste neu geweihte Kirche seit zehn Jahren. Und Sankt Josef wurde komplett aus Holz gebaut. Das neue Kirchenzentrum besteht aus einer mächtigen Rundkirche mit kleiner Kapelle und dem Kirchturm des Vorgängerbaus. Kirche und Kapelle wurden als ovale, leicht nach hinten geneigte Kegel unterschiedlicher Größe gestaltet. Der elliptische Grundriss mit 32 verschiedenen Achsen und Winkelabweichungen stellte Planer und Konstrukteure vor einige Herausforderungen, da keine standardisierten Schalungen und Schallpegel verwendet werden konnten. Beide Kegel sind mit einer Kappe versehen, der größere misst 22 Meter, der kleinere elf Meter. Im Querschnitt betrachtet nehmen sie einerseits die Rundungen des Alpenpanoramas auf und vermitteln gleichzeitig einen archaisch-organischen Eindruck. Lesen Sie hier mehr.

Schauen Sie sich diese und andere tolle Orte auf der Karte unten an oder laden Sie meinen kostenlosen Münchner Architekturführer (PDF) herunter.

Anmerkung der Redaktion:Dieser Artikel wurde ursprünglich am 07. Dezember 2022 veröffentlicht.

Virginia Duran1- Juristische BibliothekArchitekt:Standort:Jahr:2-Museum BrandhorstArchitekt:Standort:Jahr:3- U-Bahn-Stationen – WestfriedhofArchitekt:Standort:Jahr:4- WohnsitzArchitekt:Standort:Jahr:5- AsamkircheArchitekt:Standort:Jahr:6- Endlose TreppeArchitekt:Standort:Jahr:7- Pharao-HausArchitekt:Standort:Jahr:8- Herz-Jesu-KircheArchitekt:Standort:Jahr:9- Olympiastadion MünchenArchitekt:Standort:Jahr:10- OlyDorf BungalowsArchitekt:Standort:Jahr:11- BMW WeltArchitekt:Standort:Jahr:12- Allianz ArenaArchitekt:Standort:Jahr:13- Bayerische StaatskanzleiArchitekt:Standort:Jahr:14- Alte PinakothekArchitekt:Standort:Jahr:15- Müller’sches Volksbad (Hallenbad)Architekt:Standort:Jahr:16- Sudetendeutsches MuseumArchitekt:Standort:Jahr:17- Ohel-Jakob-SynagogeArchitekt:Standort:Jahr:18- PagodenburgArchitekt:Standort:Jahr:19- Heavy Riders TheaterArchitekt:Standort:Jahr:20- ARBEIT12Architekt:Standort:Jahr:21- Pinakothek der ModerneArchitekt:Standort:Jahr:22- GlyptothekArchitekt:Standort:Jahr:23- TextilmacherArchitekt:Standort:Jahr:24- Sankt-Josef-KircheArchitekt:Standort:Jahr:Anmerkung der Redaktion: